Eine WordPress-Website ist nach der Installation auf einem Online-Webspace sofort live und somit weltweit erreichbar – auch wenn man mit dem Content und der Gestaltung noch ganz am Anfang steht. Viele Einsteiger fühlen sich bei diesem Gedanken etwas unwohl. Falls Ihnen das auch so geht, ist dieser Beitrag für Sie.
Die Frage eines Lesers
Heute bekam ich eine Mail von einem Leser, der genau danach fragte:
Konkret vermisse ich Hinweise zum Vorgehen, wenn man beim Website-Entwickeln nicht gleich jede Seite öffentlich stellen will, sondern alles in Ruhe gestaltet und testet und erst wenn alles fertig ist, die Website „live“ schaltet.
Dies dürfte doch das übliche Vorgehen sein, denn man will ja nicht die ganze Welt an seinem Entwicklungsprozess teilhaben lassen.
Aus der Lesermail
Mögliche Lösungen
Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Problem zu lösen.
1. Auf Ihrem Rechner entwickeln mit »Local«
Garantiert sicher vor den Augen der Welt sind Sie, wenn Sie die Website lokal auf Ihrem Rechner entwickeln:
Im Einstieg in WordPress 6 wird das ab Seite 80 beschrieben. Nach Fertigstellung können Sie die Website dann mit dem Plugin WP-Migrate Lite auf den Webspace verschieben (und bei Bedarf auch wieder zurück). Das Plugin arbeitet perfekt mit Local zusammen, denn beide werden vom Webhoster WP Engine entwickelt.
2. Einfach online entwickeln
Wenn Sie lieber direkt auf dem Webspace arbeiten, spricht wirklich nichts dagegen. Die Welt weiß davon nichts, und solange Sie ihr nichts davon erzählen und keine Links zu der Website in spe posten bleibt das auch so.
Während der Entwicklung sollten Sie die Option »Suchmaschinen davon abhalten, die Website zu indexieren« aktivieren. Auf Seite 78 von Einstieg in WordPress 6 wird das während der Installation beschrieben, auf Seite 98 im Backend.
Dann haben Sie ziemlich sicher Ihre Ruhe beim Entwickeln. Wir machen das fast immer so.
3. Plugin für eine »Coming Soon«-Seite
Falls Sie ganz sicher sein möchten, in Ruhe arbeiten zu können, gibt es Plugins, mit denen man eine Hinweisseite wie einen Vorhang vor Ihre Website legt, hinter den nur angemeldete Benutzer schauen können. Davon gibt es im Plugin-Verzeichnis so einige:
In früheren Auflagen gab es am Anfang von Kapitel 5 einen Hinweis dazu, und im Kapitel zur Installation von Plugins war ein Coming-Soon-Plugin dann das erste, dass installiert wurde. Das wäre also genau das gewesen, was der Leser vermisst hat …
In der aktuellen Auflage ist das unter anderem nicht mehr drin, weil die früher empfohlenen Coming-Soon-Plugins jedes Mal kurz darauf kommerzielle oder sonstige unerwünschte Funktionen bekamen, sodass ich mich geärgert habe, sie im Buch empfohlen zu haben.
Das war zunächst bei Coming Soon Page & Maintenance by SeedProd so, das verkauft und unter dem Namen Seed Prod so aufgebohrt wurde, dass es keine Empfehlung mehr war. Danach wiederholte sich das beim in der vierten Auflage vorgestellten WP Maintenance Mode, das kurz nach Erscheinen des Buches zu LightStart umbenannt wurde und fast automatisch zur Installation der hauseigenen Block-Sammlung führte.
Falls Sie ein solches Plugin mal ausprobieren möchten, scheint das folgende derzeit eine gute Wahl zu sein:
- »Maintenance« von WebFactory Ltd.
Update: Lesen Sie dazu auch weiter unten den Kommentar von Bego Mario Garde.
Hope it helps, und noch viel Spaß mit WordPress!
Beitragsfoto: Rob Laughter on Unsplash
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