Erschrockener Emoji, dem das Hirn wegexplodiert

Das ist gar nicht WordPress

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Viele Websitebetreiber haben zwar WordPress auf ihrem Webspace installiert und loggen sich auch in das dazugehörige Backend ein, nutzen dann zum Bearbeiten von Inhalten aber einen Pagebuilder und nicht den Block-Editor von WordPress.

Der Block-Editor, über den wir hier im Blog und auch im Buch schreiben, gehört zu WordPress selbst. Die Pagebuilder hingegen stammen von anderen Entwicklern und haben eigene Benutzeroberflächen. Das bedeutet, dass die jeweilige Website zwar auf WordPress basiert, die Inhalte aber mit einer ganz anderen Software bearbeitet werden.

Inhaltsverzeichnis

Wozu gibt es Pagebuilder?

Warum es Pagebuilder überhaupt gibt und ob man sie heute überhaupt noch braucht, darüber hat Peter einen eigenen Beitrag geschrieben:

Darin zog er das Fazit, dass die eigentliche Frage für angehende WordPress-Nutzer:innen heute nicht mehr ist, welchen Pagebuilder man nehmen sollte, sondern ob man überhaupt einen braucht.

Der Block-Editor von WordPress bietet in vielen Fällen mehr als genug Möglichkeiten zur Gestaltung der Inhalte.

Woran erkenne ich, ob ich einen Pagebuilder nutze?

Allgemein gibt es Pagebuilder in den verschiedensten Geschmacksrichtungen, aber es gibt eine grundlegende Unterscheidung: 

  • Plugins wie Elementor oder Bricks und Themes wie Divi oder Avada mit den integrierten Pagebuildern Divi-Builder bzw. Fusion-Builder ersetzen den Block-Editor von WordPress mit ihrem eigenen Editor. 
  • Blocksammlungen wie Kadence Blocks, GenerateBlocks oder Spectra werden manchmal auch als Pagebuilder bezeichnet, aber sie erweitern den Block-Editor mit eigenen Blöcken.

In diesem Beitrag geht es um die Tools, die den Editor von WordPress mit einem eigenen Editor ersetzen. Sie sind meist über einen oder mehrere der folgenden Punkte zu erkennen:

  • Wenn im Backend bei Beiträgen und Seiten neben den Links Bearbeiten, Vorschau, Quick Edit und Löschen noch ein ein Link wie z.B. Mit Elementor bearbeiten steht.
  • Wenn bei den installierten Plugins einer der genannten Namen zu finden ist.
  • Wenn Sie ein Theme wie z.B. Divi, Avada oder Enfold nutzen, das einen eigenen, im Theme integrierten Pagebuilder mitbringt.

Die folgende Abbildung zeigt als Beispiel einen Beitrag im Pagebuilder Elementor.

Ein Beitrag im Pagebuilder Elementor

Andere Pagebuilder sehen wie gesagt völlig anders aus.

In der folgenden Abbildung ist ein Beitrag im Block-Editor von WordPress 6.6 geöffnet. Wenn die Benutzeroberfläche beim Bearbeiten von Inhalten auf Seiten und Beiträgen komplett anders aussieht, dann arbeiten Sie wahrscheinlich mit einem Pagebuilder (oder mit dem Classic Editor).

Der Block-Editor von WordPress 6.6 mit einem kurzen Beitrag.
Der Block-Editor zur Bearbeitung von Inhalten in WordPress 6.6

Wie kann ich Pagebuilder loswerden?

Pagebuilder sind zum Teil wirklich gute Tools, haben aber durch den Block-Editor für viele Sites an Bedeutung verloren. Während man früher schon für einfache Layouts einen Pagebuilder benötigte, sind heute der Block-Editor und die Standardblöcke von WordPress oft völlig ausreichend.

Die Frage ist für viele angehende Website-Betreibende also wie gesagt nicht mehr, welchen Pagebuilder man nehmen sollte, sondern ob man überhaupt einen braucht.

Wie der Umstieg weg vom Pagebuilder hin zum eigentlichen WordPress erfolgen kann, hängt davon ab, welchen Pagebuilder Ihre Website nutzt.

Die Pagebuilder verschiedener Hersteller sind untereinander nicht kompatibel und ein nachträglicher Wechsel wird dadurch sehr schwierig.

Nach der Deaktivierung des verwendeten Pagebuilders sind die Inhalte weitgehend ungestaltet, und bei manchen verliert man bei einem Wechsel nicht nur das Layout, sondern sogar den kompletten Inhalt. 

Je nach Pagebuilder und Theme werden Sie also zumindest das Layout der Inhalte nachbearbeiten. Vielleicht müssen Sie sogar die Website komplett neu erstellen.

Sollte man bei einem Redesign auf »WordPress pur« setzen?

Falls Sie Ihre Website neu aufsetzen, gibt es noch weitere Entscheidungen:

  • Mit Pagebuildern bearbeitete man ursprünglich nur den Inhalt von Beiträgen und Seiten.
  • Viele Pagebuilder sind inzwischen zu Websitebuildern herangewachsen, mit denen man auch Header, Footer und den Rest der Website bearbeiten kann.

Das ist so ähnlich wie der Unterschied zwischen Gutenberg Phase 1 mit dem Block-Editor für Inhalte und Gutenberg Phase 2 mit dem Website-Editor zur Anpassung von Block-Themes.

Falls Ihnen der Begriff Block-Theme nichts sagt, hilft der folgende kurze Beitrag:

Wer also sowieso seine Website neu erstellt, sollte sich überlegen, ob er*sie dafür noch auf ein klassisches Theme setzt oder nicht besser gleich auf ein Block-Theme umsteigt.  

Hier ein paar Entscheidungshilfen:

  1. Volle Kontrolle über das Design: Block-Themes ermöglichen es, jedes Element einer Website individuell anzupassen. Header, Footer, Seitenlayouts und andere Teile deiner Website werden mit Hilfe von Blöcken gestaltet, Programmierkenntnisse sind nicht erforderlich.
  2. Verbesserte Performance: Block-Themes können besser optimiert sein und weniger Code enthalten, was zu schnelleren Ladezeiten und einer besseren Performance der Website führt.
  3. Einfacheres Layouten: Block-Themes sind für den Block-Editor von WordPress optimiert. Die Inhalte werden direkt im Editor mit Blöcken und Vorlagen gestaltet.
  4. Flexibilität: Es gibt eine Vielzahl von Blöcken und Vorlagen, mit denen sich flexibel quasi jedes Layout bauen lässt. Es können auch eigene individuelle Vorlagen erstellt und zur Wiederverwendung gespeichert werden. 
  5. Weniger Abhängigkeit von Plugins: Mit Block-Themes können Sie viele Anpassungen vornehmen, die früher ein eigenes Plugin erfordert hätten. Das reduziert die Anzahl der benötigten Plugins, was die Wartung deiner Website vereinfacht und potenzielle Sicherheitsrisiken verringert.
  6. Zukunftssicherheit: WordPress entwickelt sich immer weiter, und der Block-Editor steht im Mittelpunkt dieser Entwicklung. Block-Themes sind somit besser an die zukünftigen Updates von WordPress angepasst und bieten eine langfristige Lösung.

Natürlich bedeutet eine Umstellung der Website Arbeit. Wir haben diese Website Anfang des Jahres auf das Block-Theme Twenty Twenty-Four umgestellt und den Umstieg ausführlich dokumentiert: Beiträge zum Umstieg auf Twenty Twenty-Four.

Aber der Umstieg auf ein Block-Theme kann sich wirklich lohnen. So berichtet z. B. Sascha Foerster von Bonn.digital im Interview begeistert, dass ihm Full Site Editing mit dem Website-Editor völlig neue Möglichkeiten eröffnet.


Titelgrafik: Annette Schwindt

Avatar von Annette Schwindt

Kommentare

2 Antworten zu „Das ist gar nicht WordPress“

  1. Hallo Anette,
    eine Frage kommt bei mir auf: Warum sollte man denn den Page Builder (z.B. Elementor) denn überhaupt loswerden müssen?
    Viele Grüße
    Pete

    1. Müssen muss man gar nichts. 🙂 Die Frage ist, ob man den Pagebuilder noch braucht, da der Blockeditor inzwischen viele Dinge selbst kann. Siehe dazu Peters Beitrag Brauchen Sie Pagebuilder wie Divi oder Elementor?.

      Mit meinem Beitrag ging es mir darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass viele denken, sie würden mit WordPress selbst arbeiten, obwohl sie in Wirklichkeit mit einem draufgesetzen Pagebuilder arbeiten.

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